RFID zur digitalen Sortierung von Verpackungen
CIRCPACK by Veolia und TURCK machen mit RFID-Technologie die Sortierbarkeit von Verpackungen messbar – und liefern Herstellern wertvolle Daten für nachhaltige Verpackungsentwicklung
In der hochautomatisierten Sortieranlage von Veolia im rheinland-pfälzischen Ochtendung werden rund 90.000 Tonnen Verpackungsmüll in 13 verschiedene Abfallströme getrennt. Um die Sortierbarkeit neuer Verpackungen unter realen Bedingungen zu testen, setzt CIRCPACK by Veolia auf ein RFID-basiertes Track-and-Trace-System von Turck Vilant Systems. Die Lösung verfolgt RFID-getaggte Testverpackungen im regulären Abfallstrom – von der Aufgabe bis zur finalen Sortierung.
Verpackungsabfall, der in Deutschland seit 1993 von den Dualen Systemen gesammelt wird, landet unter anderem in Müllsortieranlagen wie der in Ochtendung bei Koblenz. Das Entsorgungsunternehmen Veolia sortiert in dieser hochautomatisierten Sortieranlage jedes Jahr 90.000 Tonnen Verpackungsmüll. Verpackungen, die Bürger in gelben Säcken und Tonnen entsorgen, werden in insgesamt 13 verschiedene Materialströme getrennt, darunter Hauptströme aus Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) und Polyethylenterephthalat (PET) jeweils als Folie und Festverpackung, außerdem Metall und Papier.
Automatisierte Präzision: Wie Verpackungen in Ochtendung sortiert werden
Im ersten Sortierschritt trennen drehende Siebtrommeln Verpackungsteile anhand ihrer Größe vom Hauptstrom. Am Ende wird das gesamte Material, das durch die letzten drei mal drei Zentimeter großen Sieböffnungen fällt, nicht weiter sortiert und der thermischen Verwertung zugeführt, also verbrannt. Im weiteren Sortierprozess erkennen Nahfeld-Infrarotsensoren (NIR) verschiedene Arten von Kunststoff- und Faserverpackungen. Magnete und Wirbelstromscheider entfernen Eisen- und Nichteisen-Metalle, und sogenannte Windsichter entfernen leichte Folien durch Absaugen.
CIRCPACK by Veolia möchte den Anteil der wiederverwertbaren Verpackungen stetig erhöhen. Seit Februar 2025 ist die Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) in Kraft, die mit diversen Maßnahmen Abfallaufkommen reduzieren soll – zum einen durch recyclingfähige Materialien, zum anderen durch Abfallvermeidung mittels einer Mehrwegpflicht in bestimmten Bereichen.
Automatisierte RFID-gestützte Tests verbessern Aussagekraft
David Wardle suchte nach einer Lösung, mit der sich der Weg der Verpackungen durch das Sortiersystem automatisch verfolgen lässt und somit immer zuverlässigere Daten bereitgestellt werden können. Seine Idee war der Einsatz von RFID. „Ich hatte die Idee, aber nicht die Technologie“, erinnert sich Wardle. „Deshalb suchten wir einen Partner, der sich nicht nur mit RFID auskannte, sondern diese Technologie auch in einer rauen Umgebung wie einer Sortieranlage zuverlässig zum Laufen bringen konnte.“
TURCK als Technologiepartner
Über den Kontakt zu Avery Dennison kam CIRCPACK zu Turck Vilant Systems – und war schnell überzeugt. Gemeinsam wurde ein Setup entwickelt, das heute aus 9 Lesegeräten und 32 Antennen besteht – verteilt über die gesamte Sortieranlage. Die zu testenden Verpackungen werden mit RFID-Tags versehen, dem normalen Abfallstrom zugeführt und durchlaufen den Prozess wie jede andere Verpackung, sodass sie wie vorgesehen reale Bedingungen simulieren.
Transparenz, die Vertrauen schafft
Für die Kunden von CIRCPACK – überwiegend große Markenhersteller – ist das System eine bahnbrechende Neuerung. Es zeigt ihr Engagement für die Verbesserung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen.„Die Ergebnisse der Tests fließen in Zertifizierungen ein, beispielsweise von RecyClass. Sie helfen den Herstellern, ihre Verpackungen zu verbessern – und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.
Skalierung und Weiterentwicklung
Das System in Ochtendung ist bislang einzigartig – aber das soll sich ändern. „Wir wollen es ausrollen – in andere Anlagen, in andere Länder“, so der Umweltingenieur. „Und wir wollen es weiterentwickeln – mit optimierten Tags, mit höherer Lesegenauigkeit, mit mehr Automatisierung. Hersteller müssen künftig nachweisen, dass ihre Verpackungen recycelbar und vor allem sortierbar sind. Unser System liefert diesen Nachweis – objektiv, umfassend und zuverlässig.“
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