UHF-RFID identifiziert Ringkabelanlagen

Der belgische Spezialist für Mittelspannungsschaltanlagen, die Firma SGC – SwitchGear Company, identifiziert seine Ringkabelanlagen (RMU) mit 34 UHF-Schreibleseköpfen von Turck

Je mehr Varianten eines Produkts existieren, umso schwieriger ist es, die Komplexität in der Fertigung zu bewältigen. Das stellte auch der belgische Schaltanlagen-Hersteller SGC – SwitchGear Company fest. Die Produktion seiner varianten­reichen DR-6-Familie wird daher mit einem UHF-RFID-System von Turck getrackt. Es erhöht die Effizienz und Flexibilität der Produktion und garantiert eine 100%-Qualitätssicherung. So werden zum Beispiel die richtigen Daten auto­matisch in die Testaufstellungen geladen, was mögliche manuelle Fehler deutlich reduziert. Turck Multiprox programmierte mit Codesys auch die Steuerung des RFID-Systems auf BL20-Gateways.

  • Der RFID-Datenträger verbleibt während der gesamten Produktion an der Unterseite der Ringkabelanlage

  • Auch beim Ein- und Auschecken ins Lager erfasst ein Schreiblesekopf die Produkte

  • Die Testanlage zieht die jeweiligen Testparameter des vorliegenden Produkts aus dem ERP-System

  • Das BL20-Gateway bildet das Interface, steuert das System und kommuniziert mit dem ERP-System

  • Sophie Vandoorne und Patrick De Clercq sind von Turcks RFID-Lösung überzeugt

Bis vor wenigen Jahren setzte der belgische Hersteller von Mittelspannungsanlagen SwitchGear Company (SGC) vor allem auf die modularen Mittelspannungsanlagen des Typs DF-2. Im Fall eines Problems, wie zum Beispiel eines internen Lichtbogens, könnte gegebenenfalls eine Flamme entstehen und eine Explosion in einem der Module verursachen. Dann sollte das betroffene Modul ersetzt werden können. Da die Lebensdauer einer Schaltanlage in der Regel mehr als 30 Jahre beträgt, ist dies langfristig die effizienteste Lösung.

Aus dem Markt kam jedoch die Nachfrage nach günstigeren Versionen, die bei der Sicherheit keine Kompromisse machen. In der Folge entwickelte SGC die Produktfamilie DR-/DT-6. Diese kompakten Einheiten verbinden die unterschiedlichen Funktionen der Mittelspannungsfelder in einem Gehäuse und werden als Ring Main Unit (RMU) bezeichnet. Anfangs produzierte SGC die RMU noch weitgehend in Einzelstückfertigung, doch mit zunehmender Nachfrage hat man eine automatisierte Produktionsstraße aufgesetzt. Die manuellen Tätigkeiten sollten minimiert werden, um die RMU wirtschaftlich produzieren zu können.

Hohe Produktvielfalt fordert intelligente Produktion

Die RMU werden in zahlreichen Produktvarianten angeboten. Diese große Variantenvielfalt forderte bei der manuellen Produktion höchste Sorgfalt bei der Dokumentation der Produktion und insbesondere den Tests, die die RMUs während und nach der Produktion durchlaufen sollen.

Um trotz der hohen Komplexität effizient und vor allem fehlerlos zu produzieren, entscheid sich SGC für den Einsatz eines RFID-Systems. Es soll jedes RMU zu jedem Zeitpunkt der Produktion mit einem einmaligen Identifikationscode erfassen. So sind alle relevanten Daten aus dem ERP-System an diesen Identifikationscode gekoppelt und in der Produktionsumgebung verfügbar.

Hohe Reichweite durch UHF-System

Die Schreiblesereichweite von maximal 70 Zentimetern, die mit HF-Technologie möglich ist, war nicht ausreichend. Die Entscheidung fiel auf ein UHF-System mit größerer Reichweite.

Mit dem programmierbaren BL20-Gateway konnte Turck eine Lösung anbieten, die auch Steuerungsaufgaben übernimmt und so unabhängig von übergeordneten Systemen agiert. Mit dem ERP-System von SGC kommuniziert das System über TCP/IP. Das Risiko von Doppellesung hat SGC minimiert, indem das BL20-RFID-Interface immer nur das Lesen eines einzigen Schreiblesekopfs zulässt.

„Die größten Vorteile des RFID-Systems sind die höhere Flexibilität, die höhere Sicherheit und die permanente Rückverfolgbarkeit jedes Produktionsschritts sowie die Minimierung der manuellen Tätigkeiten“, sagt Sophie Vandoorne.

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