UHF-RFID im Logistikzentrum für Nahrungsmittel

Beim Bau eines Distributionszentrums für COOP in Norwegen beweisen Turck und Witron, dass man UHF-RFID auch für kurze Distanzen einsetzen kann

Das neue Distributionszentrum des Lebensmitteleinzelhändlers COOP in Norwegen, geplant und realisiert vom Intralogistik-Spezialisten Witron, gilt als eines der modernsten Verteilzentren Skandinaviens. Nicht nur die Größe des Lagers, sondern auch die Identifikationstechnik sind heute Benchmark in der Branche. Mit UHF-RFID-Technik von Turck realisierte Witron eine kombinierte Barcode-RFID-Identifikation. Mit dem geballten Know-how der beiden Unternehmen ließ sich selbst das Übersprechen beim Betrieb mehrerer benachbarter UHF-Antennen unterbinden. Der Vorteil für den Kunden: COOP kann auf UHF-Tags zurückgreifen, die von Haus aus bereits in den verwendeten Paletten integriert sind.

  • Dimension und Komplexität des Distributionszentrums sind eine Herausforderung für die Identifikation

  • Die Kunststoffpaletten verfügen von Haus aus über einen UHF-Datenträger

  • An allen Kreuzungspunkten der Fördertechnik sind UHF-Schreibleseköpfe installiert, insgesamt 250 Stück

  • Die LED zeigt den Status des Schreiblesekopfs direkt vor Ort an

  • Nachbarschaftskonflikte ausgeschlossen: Beide Schreibleseköpfe lesen nur die Palette direkt vor ihnen

Das neue Distributionszentrum des Lebensmitteleinzelhändlers COOP Norge Handel AS in der Nähe von Oslo misst 50.000 Quadratmeter. LKW liefern die Ware auf Paletten an, die im Palettenlager zwischengelagert werden. Anschließend werden sie je nach Logistikmodul vollautomatisch bzw. teilautomatisiert depalletiert und auf sogenannte Trays oder in Behälter umgelagert. Neben den Trays und Behältern setzen die Norweger zwei unterschiedliche Palettentypen im Distributionszentrum ein: Kunststoffpaletten, die mit einem UHF-Datenträger ausgestattet sind, und Holzpaletten, die erst im Distributionszentrum mit einem kombinierten Barcode-UHF-Etikett versehen werden. In diesem Fall dient der Barcode nur zur Identifizierung des Ladungsträgers als Holzpalette. Die Trays und Behälter werden ebenfalls über ihren Barcode identifiziert.

Kombinierte Barcode-RFID-Identifikation

Ein Aspekt der Anforderungen von COOP verlangte nach besonders intensiver Prüfung. Der Kunde wollte zur Identifikation seiner Paletten auf den UHF-Datenträger zurückgreifen, der in den Kunststoffpaletten bereits von Seiten des Herstellers integriert ist. Das erspart die Installation von Etikettierern, die andernfalls alle Paletten mit Barcodes versehen müssten.

In der Planungsphase prüften die Witron-Spezialisten intensiv die Realisierbarkeit einer UHF-Identifikation. An jedem Wareneingang sowie an jedem Kreuzungspunkt in der Palettenfördertechnik erfordert das System einen UHF-Schreiblesekopf – 250 Stück insgesamt.

Regelbare Antenne gesucht

Zur Anbindung von Auto-ID-Systemen setzt Witron in der Regel auf den bewährten 2-Draht-Feldbus RS485. Neben dieser RS485-Schnittstelle ließ eine weitere Anforderung viele UHF-Schreibleseköpfe für die Applikation ausscheiden: „Für uns war die Regelbarkeit der Antenne ein sehr wichtiges Auswahlkriterium, weil wir in der Anlage auch viel Kommunikation im Nahbereich realisieren mussten. Dieses Feature bot, neben wenigen anderen Anbietern, vor allem Turck“, beschreibt Christian Fuhrmann, verantwortlich für Entwicklung der Steuerungstechnik, die Anforderung.

RSSI-Filter verhindert übersprechen

Bei Tests fiel auf, dass man trotz der regelbaren Leistung der UHF-Antennen an bestimmten Stellen in der Anlage eine Fehllesung von UHF-Tags beobachten konnte. Die Folge ist, dass Schreibleseköpfe Daten von weit entfernten Tags empfangen, die sie eigentlich aufgrund ihrer Antennenleistung nicht sehen sollten. „In diesem Fall haben wir das durch Einstellen verschiedener Parameter am Schreiblesekopf erfolgreich vermieden. Man kann RSSI-Filter setzen oder die Anzahl der Lesungen des Schreiblesekopfs beschränken“, erklärt Fuhrmann. Der RSSI-Wert gibt die Stärke eines Signals an. Er wird dazu genutzt, die Entfernung eines Ziels abzuschätzen. Durch die Einstellung von Filtern können Objekte in bestimmter Entfernung von Lesevorgängen ausgeschlossen werden.

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